Raw Prints: Under Construction - Francis No. 12
Baustellenfoto oder Kunst? Beides.
Hier ist unser neuester Schnappschuss aus der Serie Under Construction. Wir haben die Baustelle Francis in Wien besucht, ein Projekt von 6B47 und gebaut von Strabag. Klingt fancy, oder? Aber das hier ist nicht das übliche "schau, ein Kran"-Foto. Nein, wir zeigen, was sonst keiner sieht: den Rohbau mitten im Werden, den Moment vor dem Moment.
Baustellen sind wie Wundertüten: Man weiß nie, was einen erwartet. Mal ist es ein dramatisches Spiel aus Licht und Schatten, mal ein verloren gegangener Schraubenschlüssel, der zum heimlichen Star des Fotos wird. Genau das macht den Reiz aus. Jeder Winkel erzählt eine eigene Geschichte – von der ersten Betonschicht bis zur letzten Schraube.
Kamera an, Staub abklopfen, los geht’s
Fotografiert mit unserer geliebten Nikon F2 (ja, die mit Geschichte) und dem Nikkor 35mm f2.0. Film? Ilford HP5 Plus, ISO 400. Warum analog? Weil Pixel nett sind, aber echtes Filmkorn einfach mehr Seele hat. Baustellen sind unperfekt, staubig, kantig – genau das passt perfekt zu Schwarz-Weiß-Film.
Die Nikon F2 ist wie ein guter Bauleiter: robust, zuverlässig und nicht zimperlich. Sie hat schon mehr Staub geschluckt als so mancher Bauarbeiter. Mit dem 35mm-Objektiv fangen wir nicht nur den großen Rahmen ein, sondern auch die kleinen Details, die oft übersehen werden: Risse im Beton, das chaotische Durcheinander von Kabeln, das zufällig perfekt wirkt.
Das Motiv: Ein Ausblick, den keiner kennt
Stell dir vor: ein dunkler Flur im Rohbau. Betonwände, unfertige Decke, ein paar vergessene Werkzeuge. Am Ende: ein Fenster in die Zukunft, sprich: die Wiener Skyline. Dieser Blick? Gibt’s nur für einen kurzen Moment, bevor der Bau weiterwächst. Wir haben ihn festgehalten, bevor er für immer verschwindet.
Was dieses Bild besonders macht, ist nicht nur der Ausblick, sondern der Kontrast zwischen Dunkelheit und Licht. Der Schatten des Rohbaus rahmt die Skyline ein wie ein unfertiges Kunstwerk. Die Skyline wirkt fast wie eine Fata Morgana, ein Versprechen dessen, was kommt. Und dazwischen? Ein verlassener Palettenhubwagen, der aussieht, als wäre er der stille Wachposten dieses vergänglichen Moments.
Von der Baustelle direkt aufs edle Papier
Gedruckt haben wir das Ganze auf Hahnemühle Photo Rag Baryta. Klingt nach Haute Couture für Fotos, oder? Ist es auch. Tiefe Schwarztöne, satte Kontraste, Textur zum Anfassen. Fast so, als wärst du selbst da und hättest Betonstaub an den Fingern.
Dieses Papier bringt nicht nur die Details zum Leuchten, sondern auch das Gefühl der Baustelle: rau, direkt, ehrlich. Die Struktur des Papiers lässt das Korn des Films lebendig wirken, als wäre das Bild nicht nur ein Abdruck, sondern ein Stück der Baustelle selbst.
Beton, Staub & ein bisschen Magie
Weil wir Baustellen lieben. Weil wir als Baustellenfotografen zeigen wollen, dass Rohbau nicht gleich Rohbau ist. Hier steckt Geschichte drin, Staub, Schweiß und ein bisschen Magie. Unsere Baustellenfotos sind nicht nur Dokumentation – sie sind der Beweis, dass auch Beton poetisch sein kann.
Jeder Rohbau ist eine Momentaufnahme in der Zeit. Ein Zwischenzustand, der bald von Fassaden, Wänden und schönen Interieurs verdeckt wird. Aber genau dieser Zwischenzustand erzählt von der Arbeit, der Vision und den unzähligen kleinen Entscheidungen, die ein Bauwerk zu dem machen, was es später ist.
Bleib dran für mehr Raw Prints. Nächste Baustelle, nächster Moment, nächster Wow-Effekt.
