Raw Prints: Under Construction - Francis #10
Wie wir für ein Foto fast die Finger geopfert haben… Baustellenfotografie ist nichts für Weicheier. Vor allem nicht, wenn man mit einer 4x5 inch Großformatkamera unterwegs ist, die sich ungefähr so leicht bedienen lässt wie ein Klavier mit Boxhandschuhen. Aber genau das lieben wir – besonders, wenn dabei so ein episches Foto wie dieses hier rauskommt!
Der Schauplatz: Beton, Stahl und eine perfekte Spiegelung
Die Baustelle Francis in Wien, gebaut von Strabag, entwickelt von 6B47 – und mittendrin wir. Mit Kamera, Stativ und tauben Fingern.
Das Besondere an diesem Bild? Die Spiegelung. Der Wasserfilm auf dem Boden verdoppelt die Szene fast perfekt, als würde die Baustelle unter der Erde weitergehen. Die schrägen Stützen geben dem Bild eine fast surreale Dynamik, während das Licht richtig mitspielt: harte Kontraste, dunkle Schatten, ein echter Hingucker.
Kurz gesagt: Beton-Poesie mit extra viel Drama.
Warum zur Hölle eine Großformatkamera?
Weil wir's können.
Spaß beiseite – eine 4x5 inch Großformatkamera macht Fotos mit einer Detailtiefe, die digitale Kameras einfach nicht hinkriegen. Jede Textur, jede Kante, jeder Staubpartikel ist messerscharf. Aber der Preis dafür?
Riesige Kamera, die sich anfühlt wie ein Möbelstück
Jede Einstellung manuell – kein Autofokus, keine Spielereien
Ein Schuss pro Aufnahme – nix mit Serienbild
Dazu kam die Kälte. Unsere Hände haben nach zwei Minuten den Dienst quittiert, der Wind war gnadenlos, und die Kamera wollte natürlich die volle Aufmerksamkeit. Kurzzeitig hatten wir überlegt, einfach Frostbeulen als neues “Accessoire” zu akzeptieren.
Technische Daten – für die Nerds unter euch
Kamera: 4x5 inch Großformat (weil wir’s ernst meinen) von Intrepid
Film: Ilford FP4 Plus, ISO 100 (weil Filmkorn sexy ist)
Wetter: Offiziell „frisch“, gefühlt -273°C
Licht: Perfekt – scharf, kontrastreich, einfach geil
Besonderheit: Die Spiegelung – verdoppelt das Drama
Der Print: Kein Foto lebt nur auf dem Bildschirm
Gedruckt haben wir das Ganze auf Hahnemühle Photo Rag Baryta. Warum? Weil dieses Papier jedes Detail einfängt, Schwarz richtig tief wirkt und die Haptik einfach edel ist. Wenn ein Baustellenfoto Kunst wird, dann auf diesem Papier.
Warum tun wir uns das an?
Weil Baustellen nicht nur Staub und Lärm sind. Sie sind Architektur in ihrer rohesten Form. Und das verdient eine Fotografie, die genauso echt ist – ohne Filter, ohne digitale Tricks, nur mit Licht, Schatten und einer Kamera, die mehr Geduld braucht als ein Morgen vor der Kaffeepause.
„Under Construction“ zeigt Baustellen, wie sie wirklich sind. Manchmal chaotisch, manchmal beeindruckend – aber immer verdammt fotogen.
Bleibt dran für die nächste Episode – mal sehen, ob’s dann wärmer wird. (Spoiler: Wahrscheinlich nicht.)
Neugierig geworden? Schnapp dir den Print hier: Link