Nikon F2: Unsere Geheimwaffe für Under Construction
„Wenn eine Kamera wie ein Vorschlaghammer wirkt – dann ist es die F2.“
Als Baustellenfotografen haben wir schon einiges gesehen. Und fotografiert. Aber irgendwann wollten wir mehr als gestochen scharfe Pixel und RAW-Dateien mit 14 Blendenstufen. Wir wollten zurück zum Ursprung – zu echtem Film, echten Fehlern und echten Entscheidungen.
Klingt romantisch? War es nicht. Zumindest nicht am Anfang.
Vom Digitalprofi zum Film-Noob
Als eingefleischte Digitalknipser stürzten wir uns vor ein paar Jahren ins Abenteuer Analogfotografie. Und wir geben’s offen zu: Die ersten Baustellenfotos auf Film waren… bescheiden. Unscharf, falsch belichtet, verwackelt – und das alles gleichzeitig. Der Griff zur Kamera fühlte sich an wie der erste Tag auf der Baustelle ohne Sicherheitsunterweisung.
Ständig suchten wir verzweifelt den Monitor, um die Belichtung zu kontrollieren. Und merkten: gibt’s nicht. Willkommen in der analogen Realität.
Nikon F: Der Anfang vom Wahnsinn
Unsere erste analoge Kamera? Die legendäre Nikon F – ein echter Klassiker ohne jegliche Elektronik. Kein Belichtungsmesser, kein Display, kein Netz. Nur du, die Kamera – und der Film. So begann unsere Rückkehr zur echten Fotografie. Kein Autofokus, keine Hilfen. Nur Licht, Zeit und Bauchgefühl.
Der nächste Schritt: Die Nikon F2 für Under Construction
Als wir 2021 unsere analoge Serie Under Construction starteten – Baustellenfotos mit Körnung, Charakter und einem Hauch Dreck – brauchte es ein Werkzeug, das mithalten konnte. Eine Kamera, die robust genug ist für Schlamm, Staub und Schalung. Die Nikon F2 Modell A wurde unsere neue Begleiterin.
Warum genau diese Kamera? Weil sie kompromisslos ist. Und weil sie perfekt zu unserer Arbeit als Baustellenfotografen passt.
Die Nikon F2 – Technische Daten für Nerds (und Bauleiter):
Verschlusszeiten: 1s bis 1/2000s – und stufenlos im Bereich 1/80s bis 1/2000s (keine Raster, nur Gefühl)
Verschlussvorhang: Titan – ja, wirklich.
Blitzsynchronzeit: 1/80s
Sucher mit Belichtungsmesser: optional, braucht dann aber Strom (eine Knopfbatterie – für Puristen ein No-Go)
Gehäuse: gebaut wie ein Bagger – schwer, massiv, unzerstörbar
Diese Kamera ist ein Werkzeug – keine Spielerei. Und auf der Baustelle zählt genau das.
Analog auf der Baustelle: Mehr als nur Nostalgie
Unsere analogen Baustellenfotos entstehen meist unter schwierigen Bedingungen. Schlecht zugängliche Ecken, wechselndes Licht, keine zweite Chance. Hier zeigt sich, was die Nikon F2 kann. Kein Autofokus, keine Serienbildfunktion – aber maximale Kontrolle.
Wenn wir als Baustellenfotografen mit der F2 unterwegs sind, geht’s nicht um Masse. Es geht um Präzision. Um das eine Bild, das bleibt. Das rauscht. Das atmet. Das nicht korrigiert werden muss – weil es genau so gehört.
Fazit: Die Nikon F2 ist keine Kamera. Sie ist eine Haltung.
In der digitalen Welt fotografiert man oft zu viel. Mit der F2 fotografieren wir bewusst. Jeder Klick kostet – Film ist teuer (und ja, wir verfluchen es jedes Mal aufs Neue). Aber genau das verändert den Blick. Auf das Bild. Auf die Baustelle. Auf das Handwerk – vor und hinter der Kamera.
Und irgendwie passt das perfekt zu Under Construction: Unserem Projekt für rohe, ehrliche, analoge Baustellenfotos, in Schwarzweiß, auf echtem Film – entwickelt in unserer hauseigenen Dunkelkammer, gerahmt in unseren eigenen Werkstätten.